Antonia Grunenberg, SDS

Antonia Grunenberg – Mitglied des SDS – gehörte 1967 und 1968 zur Redaktion des Diskus. In dieser Funktion veröffentlichte sie in der Maiausgabe 1968 der Frankfurter Studentenzeitung unter dem Titel „Notstand der Opposition“ einen Artikel, in welchem sie euphorisch verkündete, die Streikbewegung sei unaufhaltsam.

Zudem war sie einige Monate studentische Vertreterin im akademischen Senat. In dieser Rolle profiliert sie sich vor allem am 6. Dezember 1967 im Verlauf des go-ins in die Sitzung des Akademischen Senats.

Seit 2000 Professorin an der Uni Oldenburg

Antonia Grunenberg

Die Streikbewegung ist unaufhaltsam

Antonia Grunenberg beteiligte sich an Aktionen gegen die Universität, unter anderem nahm sie an der Erstürmung des Rektorats teil.

Diskus-1968-Mai-Antonia-Grunenberg-Die-Streikbewegung-ist-unaufhaltsam

Die Läuterung.

Im hohen Alter hat sich Antonia Grunenberg geläutert. Sie ist Verteidigerin und Fürsprecherin der repräsentativen Demokratie. Allerdings gesteht sie, an einer sich radikalisierende Protestbewegung teilgenommen zu haben. Sie habe sich für Rosa Luxemburg und Räteideen begeistert, habe sogar ein Manifest zur „Abschaffung des Parlamentarismus“ mit verfasst. Einst habe sie gehofft, auf diesem Weg die „formale“ durch eine „essenzielle“ Demokratie ersetzen zu können. Im Rückblick irritiert sie dieser überschäumende Idealismus und Aktivismus ebenso wie der damalige „Verzicht auf jede kritische Reflexion des eigenen Handelns“. Siehe hierzu ihr folgendes Essay.