Das Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main wird von den Direktoren Adorno, Gunzert und von Friedeburg geleitet. Vorstandsvorsitzender ist Prof. Franz Böhm.
Dem Institut für Sozialforschung liegt die Stiftungsverfassung vom 12. Juli 1968 zugrunde:
Die Stiftungsverfassung als Grundordnung für das Institut für Sozialforschung
Der Vorstand der Stiftung
Der Vorstand besteht aus mindestens 15 und höchstens 20 Mitgliedern, wobei der Rektor, der Kurator sowie drei Dekane kraft Amtes mitstimmen:
Der Vorstand ist gemäß § 10 beschlussfähig, wenn mindestens die Hälfte der Mitglieder anwesend ist.
Das Institut für Sozialforschung und die Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Das Institut erfüllt gleichzeitig die Aufgaben des Soziologischen Seminars der Universität in der Myliusstraße 30. Diese Einrichtung leiten Adorno und von Friedeburg. Hinzu kommt Habermas als Nachfolger auf den Lehrstuhl von Horkheimer.
Im vorliegenden Zusammenhang ist bedeutsam: Von Friedeburg bestätigt in einem Interview ausdrücklich, das Institut für Sozialforschung sei wegen der engen Verflechtung mit dem Soziologischen Seminar im Ergebnis für den Diplomstudiengang Soziologie und die notwendigen Prüfungen verantwortlich gewesen. Andererseits legt Rüegg im Verlauf der Unruhen Wert darauf, dass die Lehrveranstaltungen unter dem Label „Soziologischen Seminar“ anzukündigen sind. (Siehe: Soziologie in Frankfurt. Eine Zwischenbilanz. Herausgegeben von Felicia Herrschaft und Klaus Lichtblau, 1. Auflage, 2010, Seite 316).
Das Institut für Sozialforschung in der Epoche der Studentenbewegung
Ende Januar 1969 gerät das Institut in die Schlagzeilen. Die Aktionisten besetzen das Gebäude. Auf Bitten Adornos und von Friedeburgs nimmt die Polizei am 31. Januar 1969 die Eindringlinge fest und räumt das Gebäude.
In den Sitzungen des Stiftungsrats wird die Stellung des Instituts im Zusammenhang mit der Studentenbewegung verschiedene Male erörtert. Hierauf bezieht sich Adorno in einem Schreiben an den Vorstandsvorsitzenden, Prof. Böhm vom 22.11.1968, in welchem er sich über eine Äußerung Rüeggs beschwert, der das Institut für Sozialforschung als ideologische und taktische Basis der SDS-Studenten bezeichnet habe.
Anmerkung Riehn: Wird noch ergänzt!